Man könnte ja meinen, dass die traditionelle Küche in jedem Land mindestens eine Speise beinhaltet, die genießbar ist. Das trifft allerdings nicht für Island zu. Þorrablót ist die traditionelle Feier zur Mitte des Winters. Dabei werden eben auch traditionelle Speißen serviert. Gestern abend hatten wir die Gelegenheit diese zu probieren.
Ich habe gelesen, dass der beste Weg ein Land kennenzulernen das Essen ist. Wenn das wirklich stimmt, dann möchte ich von Island aber nichts mehr sehen. Aber ich möchte zunächst mal von vorne beginnen.
Hier in Island gibt es eine Verbindung für Austauschstudenten, die ihr Auslandssemester in Reykjavik verbringen. Diese Verbindung organisiert immer wieder kleinere Veranstaltungen für diese Studenten. Gestern stand eben Þorrablót auf dem Programm. Da wir uns das auf keinen Fall entgehen lassen wollten, machten wir uns auf den Weg. Das Problem dabei war, dass gerade ein Sturm (mit Regen) über die Stadt zog. Wir schafften es trocken zum Bus zu kommen, doch an unserer Station angekommen, mussten wir durch den Campus der Universität von Island gehen. Es waren zwar nur circa 500 m, doch bei einem Wind der einen fast umwarf und starkem Regen war es nicht so einfach. Dazu kam noch, dass das Wasser ungefähr 5 cm am Boden stand. Das Ergebnis war also, dass wir total nass waren, bis wir im richtigen Gebäude waren.
Aber es war uns egal, denn wir wollten nicht mehr in diesen Sturm. Deshalb haben wir uns einfach in den Hörsaal gesetzt und den Vortrag ("Who are those Icelanders?") verfolgt. War sehr amüsant, da der Vortragende auch kein "originaler" Isländer war und uns seine Erfahrungen gut näher bringen konnte.
Nach dem Vortrag ging es ans eingemachte. Wir sahen zum ersten mal die Schafsköpfe, die man hier in Island isst. Beim Essen bin ich normal nicht heikel, aber dieser Anblick - gepaart mit dem intesiven Fischgeruch - hat mir den Appetit ziemlich verdorben. Wir nahmen von fast allen Sachen ein bisschen, ein Bier dazu und dann zu einem Tisch. Den Trockenfisch kannten wir schon - er richt sehr intensiv, ist wie der Name schon sagt ganz trocken und schmeckt, auch wie der Name sagt, nach Fisch - und war schnell probiert. Dann kamen wir an etwas undefinierbares auf unseren Tellern. Und es schmeckte widerlich. Zuerst ganz sauer - aber es war eindeutig Fleisch - dann irgenwie vergammelt. Uns wurde im Nachhinein mitgeteilt, dass es Schafshoden waren. Das nächste was ich probierte war wieder nicht zu definieren. Und es schmeckte ziemlich ähnlich wie die Hoden - ich wollte aber nicht mehr fragen was es war. Unwissenheit kann ein Segen sein.
Dann kam der krönende Abschluss. Hákari - vergammelter Hai. Das ist Haifisch der fast ein halbes Jahr irgenwo eingelegt ist und zu diesem Fest serviert wird. Dazu gibt es einen starken Schnaps - brennivín - ohne den man nichts runter bekommen würde. Danach hatte ich keine Lust mehr, etwas Neues auszuprobieren.
Für den Heimweg hatten wir zum Glück einen Bus der uns direkt in die Innenstadt zurück brachte. Die restlichen Fotos kann man unter folgendem Link betrachten:
Photoalbum 5 - Þorrablót (die letzten beiden sind Videos - ich weiß nicht ob die funktionieren)
Samstag, 9. Februar 2008
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2 Kommentare:
He Tom, wirst wohl ein paar Kilo weniger haben, wennst wieder kommst - owa de Schafiköpfe schauen owa schon guat aus,....
war heute beim rossmetzger und habe pferdecevapcici gegessen die waren total gut und man hat das pferd (vermutlich lippizaner) noch aus der Semmel wiehern hören, so frisch war das fleisch...tom, und ich hab mit immer gedacht schafkopen kommt aus bayern?...
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